Denkanstoß — Das Prinzip des indirekten Pfades der Lust

Wer kennt das nicht?

Ich liebe es, wenn mein Gegenüber eine intime Begegnung hör- und sichtbar genießt. Es erregt mich, mitzuerleben, wie jemand vor meinen Augen in Ekstase versinkt. Aber was genau daran erregt mich so sehr? Ist es die Bestätigung, eine „gute Liebhaberin“ zu sein – oder reagieren meine Spiegelneuronen auf das sinnliche Erleben des anderen?

Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem.

Tatsächlich zeigt die Forschung: Wenn wir jemanden beim Genießen beobachten – etwa beim Streicheln, Seufzen oder Entspannen – kann unser Gehirn diese Lust mitempfinden. Spiegelneuronen machen es möglich, dass wir uns emotional und körperlich mit dem Erleben des anderen verbinden.

Das ist wunderschön – keine Frage.

Doch es bringt mich zu einer ehrlichen Frage, die ich auch dir mitgeben möchte:

Wie sehr bin ich auf die Lust des anderen angewiesen, um selbst Erfüllung zu spüren?

Und: Erlaube ich mir, meine eigenen Wünsche klar zu äußern – besonders dann, wenn es um Berührungen geht, die mich in Ekstase versetzen?